Fruchtfolge-Mischkultur
Die notwendige Fruchtfolge wird auf kleinen Flächen oft nicht möglich
sein, so bleibt nur die Mischkultur.
Trachtfolge
1. Tracht:
Das Jahr, in dem Stallmist eingegraben oder eine reichliche Kompostgabe
auf oder in das Land gebracht wurde (Gründüngung).
Angebaut werden die
Starkzehrer: Blumenkohl, Chinakohl, Gurken, Rot-, Weiß-, Wirsingkohl, Kürbis,
Porree, Sellerie etc. Möhren und Zwiebeln gehören eigentlich auch zu den
Starkzehrern, aber durch den Verrottungsgeruch werden verstärkt die
Gemüsefliegen
angelockt.
2. Tracht:
Das Jahr nach der org. Grunddüngung. Angebaut werden Mittelzehrer: Grünkohl, Kohlrabi, Tomate, Möhren, Zwiebeln, Rote Beete, Kohlrübe, Schwarzwurzel.
3. Tracht:
Im darauffolgenden Jahr kommen die Schwachzehrer: so Leguminosen wie Erbsen, Bohnen, auch Spinat, Salat, Feldsalat und fast alle Küchenkräuter. Beste Zeit zur Erhaltungskalkung.
Grünbrache oder Gründüngung
Im vierten Jahr sollte das Land als Grünbrache liegenbleiben oder mit Gründüngermischungen bestellt werden. Früher war dies üblich, wird heute aber kaum praktiziert.
Verträglichkeiten der Pflanzenfamilien:
Zum Beachten der einzelnen Nährstoffbedürfnisse kommt noch die
Verträglichkeit der Pflanzenfamilien untereinander. In den folgenden Jahren
kommt auf dasselbe Beet nicht die gleiche Familie. Durch Wurzelausscheidungen
und Anhäufung der typischen Schadorganismen entsteht sonst Bodenmüdigkeit.
Beispiele für Pflanzenfamilien:
Kreuzblütler: Alle Kohlarten, Kreuzkraut, Goldlack, Senf, Hederich,
Rettich, Radieschen, Judastaler, Steinkraut.
Zwiebelgewächse: Schnittlauch,
Speisezwiebel, Porree, alle Blumenzwiebeln.
Doldenblütler: Kerbel,
Pastinaken, Petersilie, Möhren.
Hülsenfrüchte: Erbsen, Bohnen, Puffbohnen,
Lupinen.
Lattichgewächse: Salat.
Diese Liste kann noch fortgesetzt
werden.
Die Fruchtfolge der Gemüsearten läßt sich im Kleingarten mit
Erdbeeren auf zwei Jahre unterbrechen. Die notwendige Fruchtfolge wird auf
kleinen Flächen oft unmöglich, so bleibt nur die Mischkultur.
Mischkultur:
Ob man die Pflanzen als Reihen mischt (leichteres Bearbeiten) oder ob man
die Pflanzen auch in der Reihe mischt, ist letztlich gleich.
Durch
unterschiedliche Wurzelausbreitung, auch in die Tiefe, werden die Nährstoffe
besser ausgenutzt. Die verschiedenen Wurzelausscheidungen können sich positiv
oder negativ auswirken. Es gibt darüber unterschiedliche Tabellen. Die eigene
Beobachtung im Garten ist letztlich ausschlaggebend, da die örtlichen
Gegebenheiten ebenfalls eine große Rolle spielen. Eine gewisse Beeinflussung des
Wachstums geschieht auch durch das Ausscheiden von ätherischen Ölen. Durch das
Herausernten einer schneller wachsenden Art schafft man rechtzeitig Platz für
eine langsamer wachsende, somit eine bessere Beetausnutzung. Damit wird aber
auch eine bessere
Bedeckung des Bodens (Mulcheffekt) erreicht. Durch das
Mischen verschiedener Pflanzenfamilien können sich manche Schädlinge nicht so
schnell ausbreiten (Barriereeffekt). Auch kann der einzelne Schädling durch den
Geruch der Nachbarpflanzen seinen Wirt nicht finden (Zwiebel und Möhre).
Feindpflanzen:
In einer Mischkultur sollten Feindpflanzen nicht fehlen. Wandernde
Wurzelnematoden, die oft an der Bodenmüdigkeit schuld sind, werden von Tagetes
und Ringelblumen eingefangen. Der Kohlweißling hält sich auf der Kapuzinerkresse
auf und soll dann weniger den Kohl aufsuchen. Ob sich Kartoffelnematoden mit
Tagetes bekämpfen lassen, erscheint einen wissenschaftlichen Versuch wert. Das
gleiche gilt für die abstoßende Wirkung der Kapuzinerkresse auf die
Blutlaus.
Fangpflanzen:
Tagetes als Schneckenfalle, sie töten die Schnecken nicht, man kann sie
aber morgens und abends konzentriert absammeln.