| 
                        Die Anmeldung Eine 
                        Online-Anmeldung war per Internet möglich.    Laut einer eMail-Antwort von Guido Kunze soll der etwas 
                        andere, längere Weg dafür aber auch trockener sein.   |   | 
                        Von der Homepage des Einheitslaufes: Es handelt 
                        sich um einen Landschaftslauf für Läufer und Walker im 
                        ehemaligen Grenzbereich zwischen BRD und DDR. Die Strecke liegt überwiegend im ehemaligen Sperrgebiet 
                        der DDR zur bundesdeutschen Grenze und geht zu einem 
                        Drittel entlang des "Todesstreifens", vorbei an den 
                        Wachtürmen und über den Kolonnenweg. Dabei handelt es 
                        sich um ein landschaftlich wunderschönes Gebiet zwischen 
                        Thüringen und Hessen. Er ist ein faszinierender Gelände- 
                        und Landschaftslauf mit interessantem Profil im 
                        geographischen Zentrum der jüngsten deutschen 
                        Geschichte.
 Es soll ein Lauf sein, der mehr ist als ein reiner 42 
                        Kilometerlauf, ein Lauf, der Barrieren aufhebt, und 
                        ausspricht, dass es inzwischen keine Grenze mehr 
                        zwischen Ost und West gibt, weder in der Landschaft noch 
                        in den Köpfen der Menschen. Ein Lauf als Erinnerung an 
                        die Wiedervereinigung und zur Einstimmung in den 3. 
                        Oktober und aus Spaß am Laufen in einer wunderschönen 
                        Umgebung, bei der es sich zum Teil um ein 
                        Landschaftsschutzgebiet handelt. Eine Landschaft, die 
                        durch das Umweltschutzministerium mit dem so genannten 
                        Grünen Band ausgezeichnet wurde, die damit als besonders 
                        schützenswürdig gilt.
 | 
                    
                      | 
                        Der LaufAuf den ersten Kilometern ging es ständig leicht 
                        aufwärts. Ich hielt mich an meinen Plan: Wenn es 
                        einigermaßen ohne Steigung oder Gefälle war, nicht 
                        schneller als einen 6min./km-Schnitt zu laufen. Ich 
                        vermutete, das ich im letzten Jahr von Anfang an zu 
                        schnell bergauf gelaufen bin.
 Auf den ersten 10km schien es so, als wenn mir alles 
                        mögliche wehtat. Hatte ich zuviel trainiert oder zu 
                        wenige Tage pausiert? Sind die 51 km für mich heute zu 
                        schaffen?Ich glaubte den Weg vom letzten Jahr zu kennen. Aber 
                        ohne die vielen wegweisenden rot-weißen Absperrbänder, 
                        den weißen Pfeilen auf dem Boden, den 
                        schwarz-rot-goldenen Schildern an den Straßenkreuzungen 
                        und den vielen, vielen wegweisenden Helfern vom rotem 
                        Kreuz, der Feuerwehr, der Polizei und den Vereinen hätte 
                        ich mich bestimmt dreißig mal verlaufen. Mehrmals wurden 
                        auch Straßen für das Überqueren gesperrt. Bis auf einige 
                        Dorf-Durchläufe ging es immer durch herrliche Natur. 
                        Daher war  der Sichtkontakt mit Autos recht 
                        selten.
 Die Versorgung unterwegs war so umfangreich, das ich 
                        erst sehr spät meine Flasche öffnete.
 Hoch über Treffurt filmte wieder ein Dreier-Team (vom 
                        MDR?) die "Leidensgenossen" vor mir. Ausgerechnet, 
                        als 
                        es von der gefährlichen Aussicht auf Treffurt rechts 
                        abwärts in den Wald ging, rutschte ich auf dem nassen, 
                        schrägen, sehr schmalem Weg aus. Ich konnte mich mit dem 
                        linken Arm noch schnell zum Hang hin abstützen und so 
                        einen Fall verhindern. Aber der Arm schmerzte eine zeit 
                        lang.
 Ich erlebte einige historisch bekannte Stellen 
                        wesentlich bewusster als letztes Jahr:
 Auf dem sehr steilen Kolonnenweg 
                        kamen wir an einem Stück Zaun der alten Grenze vorbei. 
                        Genau hier konnte man sich die berühmte Agentenschleuse 
                        ansehen. Hier wurden durch ein viel zu großes 
                        Abwasserrohr DDR-Spione in den Westen geschickt. Links 
                        und rechts des Kolonnenweges erstreckte sich ein breites 
                        Band Wiese bzw. Acker. Hier lag bis zur 
                        Wiedervereinigung so manche Mine. Im Jahre 1963 wurden 
                        hier zwei DDR-Soldaten durch Minen, die andere Kameraden 
                        vergraben hatten, schwer verletzt. Westdeutsche, die das 
                        beobachtet hatten, bargen diese unter Lebensgefahr zur 
                        Westseite.
                        Der Grenzturm weiter oben sollte nach der 
                        Wiedervereinigung erhalten bleiben. Hier sollten 
                        Funkamateure ein Zuhause finden. Aber dieses Projekt 
                        schlief wieder ein und so verkommt der Turm leider immer 
                        mehr durch Vandalen. Nach den nicht enden wollenden 
                        Betonplatten des Kolonnenweges wurden die Läufer durch 
                        lange Schotterwege wieder wachgerüttelt. Es ging leicht 
                        abwärts. An der letzten Kontroll- und Versorgungsstelle 
                        hieß es, ihr habt das schlimmste geschafft. Aber nach 
                        den Schotterwegen ging es in Diedorf nach einer 
                        Versorgungsstelle, die ich nicht beachtete, wieder durch 
                        Wohnstrassen bergauf. 
 
 |  | 
                          
                                                              | km | Zeit | Puls | Plan | Diff. |  
                                                              | 05.000 | 31:56 | 149 | 32:21 | -0:25 |  
                                                              | 10.000 | 33:20 | 144 | 32:21 | +0:59 |  
                                                              | 15.000 | 29:10 | 147 | 32:21 | -3:11 |  
                                                              | 20.000 | 28:33 | 149 | 32:21 | -3:48 |  
                                                              | 26.000 | 30:34 | 151 | 38:49 | -8:04 |  
                                                              | 29.000 | 26:10 | 153 | 19:25 | +6:45 |  
                                                              | 34.000 | 33:12 | 149 | 32:21 | +0:51 |  
                                                              | 41.000 | 42:12 | 144 | 45:18 | -3:06 |  
                                                              | 46.000 | 31:16 | 138 | 32:21 | -1:05 |  
                                                              | 51.000 | 33:44 | 149 | 32:21 | +1:25 |  
                                                              | Ges. | 5:20:20 | 147 | 5:30:00 | -9:40 |    
                         Foto: Starfoto24 | 
                    
                      | 
                        Nach dem Lauf Ein Auslaufen 
                        wie eigentlich erforderlich wollte ich nicht mehr. Kaum 
                        hatte ich mich wärmer angezogen, ging es auch schon zur 
                        Siegerehrung und Verlosung ins Festzelt. Hier erfuhr 
                        ich, das ich mit einer um 5 Minuten schnelleren Zeit bei 
                        der Siegerehrung in den Altersgruppen auf Platz 3 
                        und somit aufs "Siegertreppchen" gekommen wäre! Aber im nächsten Jahr bestimmt ...Bei der Verlosung einiger "Trostpreise" gewann ich ein 
                        Buch von Joe Kelly (mit CD), wodurch ich die Gebühren 
                        für die Teilnahme wieder raus hatte ;-).
 Ansonsten hatte ich keinerlei wunde Stellen und keine 
                        wirklichen Probleme insgesamt bei und nach dem Lauf.
 Am gleichen 
                        Abend musste im Hotel/Restaurant Waldschenke Peterhof als Belohnung eine Schweinshaxe 
                        mit einem Hefeweisen dran 
                        glauben.   Der krönende 
                        Abschluss war aber in Mühlhausen im Restaurant 
                        "Antoniusmühle" eine Spezialität des Hauses:    Der Brottopf   
                         Foto: Siegfried 
                        Szardien   
                        Aus der Speisekarte: "Das innere eines würzigen Bauernbrot`s ausgelöst, 
                        danach mit schmackhaftem Sauerkraut aufgefüllt, belegt 
                        mit zwei kleinen Bratwürsten, einem Bratklößchen sowie 
                        Scheiben von Kassler, Hähnchen und Schweinekamm. Das 
                        ganze wird versteckt unter dem Deckel des Brotes welcher 
                        mit einer herzhaften Köstlichkeit aus gebratenem Speck 
                        und Zwiebeln bestrichen werden kann."   
                        In den nächsten Tagen kann ich keine Bananen mehr sehen 
                        geschweige denn essen! |   | 
                        Aus der "Thüringer 
                        Allgemeine" 
                          
                        MÜHLHAUSEN 
                        2. Lauf der Deutschen Einheit: 
                        Frisch, fromm, fröhlich, frei 
                        "Das kommt 
                        gleich nach dem Marathon unter Tage in Sondershausen". 
                        Uwe Weißbrod aus Erfurt war platt. Eigentlich war er 
                        nach Mühlhausen, zum zweiten Lauf der Deutschen Einheit 
                        gekommen, um über die 51 Kilometer eine schnelle Zeit 
                        abzuliefern. Wo schon sollten denn hier Kraft kostende 
                        Berge sein?   
                        MÜHLHAUSEN 
                        Man hatte ihn gewarnt: Der Lauf von Mühlhausen nach Treffurt und zurück ist härter als der lange 
                        Rennsteiglauf über gut 70 Kilometer, bekam er zu hören. 
                        Dennoch folgte Uwe Weißbrod, einer der erfahrensten 
                        Thüringer Ultralangstreckler, dem Geraer Torsten Kunath. 
                        "Jetzt weiß ich, dass ich das nächste Mal langsamer 
                        anfangen werde", sagte der Erfurter. So wie es Thomas 
                        Enkardt tat. Der lief erst auf der zweiten 
                        Streckenhälfte, auf dem Kolonnenweg hinauf nach 
                        Katharinenberg, auf Rang zwei vor und blieb Sieger 
                        Kunath überraschend nahe auf den Fersen. Die 
                        Königsdistanz duldete keine Schwäche. Als Kunath sich 
                        gleich nach dem Zieldurchlauf schon wieder auslief, 
                        waren, abgesehen vom Vize, alle anderen noch auf der 
                        Strecke. Kunath trabte fröhlich vor sich hin und 
                        resümierte: Na so schwer war´s nun auch nicht. 
                          
                        Flotte 
                        Sprüche reißen, das konnte auch 27-Kilometer-Sieger 
                        Reinhard Löppen (AK m45) vom Inselsberg. "Ich hab zwar 
                        gewonnen, aber die anderen hatten die bessere Luft", 
                        sagte er, der über die gesamte Distanz das 
                        Führungsmotorrad vor sich hatte. Doch dahinter kam das 
                        Unstrut-Hainich-Quintett, in das sich nur der Erfurter 
                        Michael Herrmann (55), der Dritter wurde mischte. 
                        Andreas Schäfer (35), den das Marathon-Training einiges 
                        an Gewicht kostet, aber vieles an Tempohärte bringt, 
                        lief sich nach vorn, vorbei an "Basti" Rosenbaum (m20), 
                        Manfred Müller (50), Jörg Staufenbiel und Torsten 
                        Schollmeyer. "Alles alte Knacker", meinte Löppen 
                        angesichts des Alters der Sieger und hatte dabei 
                        glattweg übersehen, dass über die 12-Kilometer-Distanz, 
                        die ihre Premiere erlebte, Katja Dörre vorn war, eine 
                        20-jährige Triathletin aus Mühlhausen. Die führte das 
                        Feld der 12- und 51-Kilometer-Läufer, die gemeinsam 
                        starteten, aus dem Stadion auf die Strecke. Und mancher 
                        der "Sprinter" staunte nicht schlecht, welches Tempo die 
                        Männer auf der Langstrecke anboten. "Ich dachte, ich 
                        könnte bis zum Wald mit Thomas mitlaufen, schließlich 
                        läuft der ja vier Mal so viel wie wir, ...", wunderte 
                        sich Heike Fritzlar, Zweite über 12 km. 
                          
                        Als Manfred 
                        Müller nach seinem 27-Kilometer-Lauf kurz vor 
                        Mitternacht frisch, fromm, fröhlich frei mit 
                        Distanz-Kollegin Regina Koch tanzte - die Ehefrau hatte 
                        es erlaubt - da wischten sich Gaby Laupichler und Guido 
                        Kunze, die Hauptorganisatoren, die Müdigkeit aus den 
                        Augen. "Das hat heute wirklich super geklappt, viel 
                        besser als voriges Jahr", meint Guido. 
                          
                        Gesamtwertung, 51 km, Männer: 1. Kunath (Gera / M40) 
                        3:48:25; 2. Enkardt, Thomas (SV 1899 Mühlhausen / M35) 
                        3:53:12; 3. Weißbrod (Erfurt /M45) 4:09:12; 11. 
                        Schollmeyer, Ronald (Beberstedt / M40) 4:38:26. 
                        Frauen:
                        1. Sussner (Fürth / w60) 4:51:16; 2. Baudisch 
                        (Obereichsfeld W40) 4:54:53; 3. Sauerbrei (Ginnheim / 
                        W40) 5:22:46; 4. Breitenstein, Gudrun (Langula / W45) 
                        5:26:57. 
                        27 km, 
                        Männer: 1. Löppen (Emsetal / M45) 1:50:17; 2. 
                        Schäfer, Andreas (LAC Eichsfeld, Bickenriede / M35) 
                        1:54:03; 3. Herrmann (Erfurt / M50) 1:54:26; 4. 
                        Rosenbaum, Sebastian (Mühlhausen / M20) 1:56:22; 5. 
                        Müller, Manfred (Hainichläufer / M50) 1:57:51; 6. 
                        Staufenbiel, Jörg (SV Diedorf / m30) 2:03:27; 7. 
                        Schollmeyer, Tobias (VfB Beberstedt / M35) 2:03:38. 
                        12 km, 
                        Frauen: 1. Dörre, Katja (Mühlhausen / W20) 53:37 
                        min; 2. Fritzlar, Heike (Hainichläufer / W35) 1:02:16 h; 
                        3. Lux, Corinna (Wiegleben / W35) 1:04:36; 6. Steger, 
                        Simone (Kirchheilingen / W40) 1:09:28 Männer: 1. 
                        Möller (Potsdam / M40) 49:35 min; 2. Gerbens 50:08; 3. 
                        Vandl (bd. Hannover / M45) 50:54; ... 5. Höhn, Jörg 
                        (Mühlhausen / M40) 53:16. 
                          
                        03.10.2005   Von Claudia BACHMANN |